Pfarrstelle ab 01.01.2021 wieder besetzt . .

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Der Beginn eines neuen Jahres verbindet sich oft mit neuen Perspektiven. Für die Kirchengemeinde Feldafing-Pöcking ist das ganz konkret so, denn ab 01. Januar 2021 beginnt Pfarrerin Christiane Döring ihren Dienst auf unserer Pfarrstelle. Sie wurde nach dem Bewerbungsverfahren im Rahmen einer Kirchenvorstandssitzung als Nachfolgerin von Pfarrer Michael Stein bestätigt - herzlichen Glückwunsch und ein "Willkommen" an die ganze Familie.

Mit den nachfolgenden Zeilen kommt Frau Döring selbst zu Wort:

"Kurz vor den Sommerferien habe ich mich Ihrem Kirchenvorstand vorgestellt und freue mich, dass ich mit Beginn des neuen Jahres in Feldafing-Pöcking als Pfarrerin tätig sein werde. Bevor wir uns hoffentlich nach und nach persönlich begegnen, darf ich mich Ihnen im Gemeindebrief schon einmal vorstellen: mein Name ist Christiane Döring. Meine Kindheit habe ich in einem Dorf bei Ulm und meine Jugendzeit in Dillingen an der Donau verbracht. Dort gab es damals eine Jugendgruppe, die mich sehr begeistert hat, und ich habe in der Kantorei gesungen. Durch die Erfahrungen, wie lebendig und vielseitig Gemeindeleben sein kann, und durch Menschen, die mir den Glauben als etwas Wertvolles nahegebracht haben, ist in mir der Wunsch gewachsen, Theologie zu studieren.

Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Sozialpsychiatrie in Altötting begann ich mit dem Theologiestudium in Tübingen und wechselte dann an ein Lutherisches Seminar in Philadelphia, USA. Dort habe ich den konfessionellen Reichtum und unterschiedliche Frömmigkeitsstile kennengelernt. Besonders beeindruckt war ich von älteren Mitstudierenden, die bereits in ihren Kirchengemeinden ehrenamtlich als Prediger oder PfarrerInnen tätig waren und am Seminar ihr theologisches Wissen vertiefen wollten. Im Mittleren Westen machte ich eine Grundausbildung in der Klinikseelsorge. Auf den Intensivstationen einer Klinik in Wichita, Kansas begleitete ich Menschen in sehr krisenhaften Momenten.

Nach Deutschland zurückgekehrt studierte ich in München und bereitete mich in Erlangen auf das Examen vor.
Für mein Vikariat zog ich nach München-Neuperlach und lernte kirchliches Arbeiten in einem sozial fordernden Umfeld kennen. An der Frauengleichstellungsstelle im Landeskirchenamt arbeitete ich im Themenfeld „Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Ausbildung und im Pfarrdienst“ und bei der Gründung der Argula-von-Grumbach-Stiftung mit.Seit gut 11 Jahren bin ich Pfarrerin an der Gnadenkirche in Dachau. Hier habe ich neben der regulären Ge-meindearbeit einen Schwerpunkt im Arbeitsbereich „Kinder und Familien“ und in der Seelsorge für Menschen mit geistiger Behinderung.

Mitten im Sommer wandern jetzt meine Gedanken in den Winter und zu Ihnen an den Starnberger See. Ich freue mich zu Ihnen zu kommen! Und ich komme nicht allein: Mit mir umziehen werden mein Mann Klaus Kipfer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München – und unsere Kinder Annika, Ricarda und Loris. Alle drei sind Teenager und besuchen noch die Schule.

Ich freue mich darauf, mit Ihnen Gottesdienste zu feiern, gemeinsam ein Stück Lebensweg zu gehen und nach Spuren von Gottes Reich in dieser Welt zu suchen!
Deswegen habe ich auch so früh wie sonst nie nach der Jahreslosung für das kommende Jahr geschaut. Sie heißt so: Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! (aus dem Lukasevangelium, Kapitel 6)

Mit diesem Bibelvers würde ich gerne in den kommenden Monaten mit Ihnen auf Entdeckungsreise gehen! Was heißt es für uns als Kirchengemeinde barmherzig zu sein? Wie verändert es den Blick aufeinander, auf unseren Nächsten und die Welt? Wie können wir diese Offenheit erlangen: dem anderen nicht mit einer festen Meinung zu begegnen, sondern einen Raum zu eröffnen, in denen Sorgen und Nöte Platz haben? Wo Fehler gemacht werden dürfen? Wo jemand etwas ausprobieren und sich irren kann? Wie können wir einen Lebensstil der Barmherzigkeit einüben? Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Jesus erinnert uns an Gottes Haltung zu uns. Gott sieht uns realistisch, so wie wir wirklich sind. Gott sieht das Gute, das wir tun, und Gott sieht unsere Unzulänglichkeiten und Versäumnisse. Und – so stelle ich mir vor – Gott träumt von uns. Er sieht uns so, wie wir in seinen Augen sein können:barmherzig, offen und liebevoll im Miteinander, weil wir ja schon ein Leben lang von seinem Erbarmen umfangen sind.

Herzlich grüßt Sie
Pfarrerin Christiane Döring